Correre con il branco

Mark Rowlands ist den größten Teil seines Lebens gelaufen und trainiert: Für ihn sind Philosophie und Laufen eng miteinander verbunden. An der Schwelle zu seinem fünfzigsten Lebensjahr, mit einer Midlife-Crisis und einem bevorstehenden Marathon, für den er praktisch nicht trainiert hat, denkt Rowlands an seine denkwürdigsten Läufe in Begleitung seines unzertrennlichen „Rudels“ zurück: dem Wolf Brenin, dem Hunde Hugo und Nina, der Wolfshundwelpe Tess. Von seiner Kindheit im ländlichen Wales über das Laufen an den Stränden Frankreichs bis zu den Hügeln Irlands und den Wäldern Floridas hat Rowlands gelernt, dass Laufen nicht unbedingt einem Zweck dienen muss, sondern eine Aktivität ist, die an sich einen Wert hat und uns ermöglicht um zu verstehen, welche Dinge der Existenz einen Sinn geben, und eine unerschöpfliche Quelle philosophischer Ideen und Denkanstöße. Ironisch und leidenschaftlich verwebt Rowlands in seinen Erinnerungen die Meditationen, die das Laufen in ihm über Existenz, Alter und Tod inspirierte: Mit der Hilfe von Sartre wird er uns verständlich machen, warum Laufen ihm das Gefühl gibt, frei zu sein; weil Laufen ein Spiel ist und daher das Gegenteil der strengen amerikanischen Arbeitsethik; und in welchem Sinne es das verkörpert, was Platon die Form des Guten, des Kostbarsten nannte. Und vor allem erzählt er uns, warum er im Tempo seines Rudels der Reinheit und Essenz der wilden Natur immer näher gekommen ist und die Verpflichtungen und Überstrukturen des Alltags auch nur für einen Moment vergessen konnte , um den Wert der Tiefe der Existenz wiederzuentdecken: ein Gefühl der Freiheit und Fülle, das, so erinnert es uns, schon immer in uns war, das wir aber im Erwachsenenalter vergessen haben. „Laufen ist ein Ort, an den ich mich erinnern kann. Nicht die Gedanken anderer Leute, sondern etwas, was ich vor langer Zeit wusste, aber vergessen musste, als ich heranwuchs und ein Mensch wurde. Ich wusste es, auch wenn ich es nicht wusste; und darin war ich mit allen anderen identisch. Laufen ist ein Ort der Erinnerung. Und an diesem Ort finden wir die Bedeutung des Rennens.“ Die Philosophie des Laufens und alles, was ich aus der wilden Natur gelernt habe.